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Montag, 20. April 2009

Tuner - Blogger

Ist da was wahres dran?
Meldung über Ergebnisse des Banken-Stresstests verunsichert Anleger
Citigroup Center in New York: Neuer Gegenwind für US-BankenCitigroup Center in New York: Neuer Gegenwind für US-Banken
Citigroup Center in New York: Neuer Gegenwind für US-Banken

Ein Eintrag in einem Weblog des US-Bloggers Hal Turner belastete heute die Kurse: Nachdem Turner gestern behauptete, ihm lägen die offiziellen Ergebnisse des US-Banken-Stresstests vor, gaben die Aktienmärkte auf breiter Basis nach. Der Dax-Index verlor rund vier Prozent auf 4486 Punkte und auch an der Wall Street notiert der Dow-Jones-Index nunmehr erneut unter die 8000-Punkte-Marke. Turner behauptet unter anderem, dass 16 der 19 größten US-Banken “technisch insolvent” seien. Der vom US-Finanzministerium initiierte Stresstest soll Erkenntnisse zur Überlebensfähigkeit der größten US-Banken im Falle einer Verschlimmerung der Krise ermitteln.

Nach Turners inoffiziellen Angaben sollen unter anderem die Kreditausgaben von fünf Banken das jeweilige Eigenkapital um ein Vielfaches übersteigen. Bei der Bank of America soll das Verhältnis von auf Derivate bezogenem Fremdkapital im Verhältnis zum Eigenkapital bei 179 Prozent liegen, bei der Citigroup bei 278 Prozent, bei JP Morgan Chase bei 382 Prozent und HSBC sogar bei 550 Prozent. Goldman Sachs unterstellt der Blogger gar Kreditausgaben, die das Eigenkapital um mehr als das Zehnfache übersteigen. Insgesamt seien 1816 Banken mit Vermögenswerten von 4,67 Billionen US-Dollar gefährdet, so Turner.

Offizielle Stellen in den USA haben die Äußerungen des Bloggers mittlerweile dementiert und erklärt, ihnen selbst lägen noch keine Ergebnisse des Banken-Stresstests vor. Turner hält dies für eine Lüge und verweist auf eine Empfehlung der US-Regierung an die Banken, die Ergebnisse des Stresstests geheim zu halten. “Wie kann man etwas geheim halten, was einem gar nicht vorliegt?”, argumentiert Turner. Obwohl der als Rassist geltende Turner in der Öffentlichkeit als wenig glaubwürdig beschrieben wird, haben seine Äußerungen bereits Spuren an den Aktienmärkten hinterlassen. Erst eine Veröffentlichung der offiziellen Version der Stresstest-Ergebnisse kann der nun geschürten Verunsicherung entgegen wirken.

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