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Sonntag, 10. Oktober 2010

DJ Stark: EZB sollte über Zinserhöhungen nachzudenken beginnen


10-Okt-2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Jürgen Stark, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), hat vor den Risiken zu lange niedriger Zinsen gewarnt und der EZB eine härtere Gangart nahe gelegt. Die EZB "solle beginnen, über Zinserhöhungen nachzudenken", sagte Stark dem Magazin "Emerging Markets" laut einem auf der Webseite veröffentlichten Bericht. "Wir sind uns völlig im klaren darüber, dass die zu lange Aufrechterhaltung einer akkommodierenden Politik Risiken für die Volkswirtschaft und die mittelfristige Preisstabilität mit sich bringt", sagte er.

Damit weicht der als zinspolitischer "Falke" bekannte Stark deutlich von der geldpolitischen Lagebeurteilung ab, die EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in der vergangenen Woche im Namen des EZB-Rats gegeben hatte. Dieser hatte sowohl die erhöhte Liquiditätsversorgung der Banken als auch das Leitzinsniveau als angemessen bezeichnet.

Stark zufolge ist es wichtig, sicher zu stellen, dass die während der Krise ergriffenen außerordentlichen Maßnahmen nicht zur Saat für neue Ungleichgewichte oder Exzesse werden. "Deshalb werden die EZB-Leitzinsen und die gesamte Liquiditätsversorgung zeitgerecht und angemessen angepasst", sagte er. Einzige Richtschnur dabei sei der Ausblick für die mittelfristige Preisstabilität. "Die Inflationsrisiken dürften insgesamt moderat bleiben, aber die Risiken für diesen Ausblick sind leicht nach oben gerichtet", so Stark.

Das EZB-Direktoriumsmitglied äußerte zudem die Ansicht, dass der Ausstieg aus den unkonventionellen Maßnahmen wegen der Unsicherheiten in Bezug auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Finanzmärkte langsam vor sich gehen müsse.


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